
+++ Vielfalt entdecken +++
Lebensgeschichten von LSBTIQ* Menschen bei Tandemführung im Haus der Geschichte Stuttgart
Lebensgeschichten erleben: Eine besondere Tandemführung erwartet dich
Am 5. Juni 2025 um 18:00 Uhr lädt das Haus der Geschichte Baden-Württemberg in Stuttgart zu einer ganz besonderen Veranstaltung ein. Das Projekt „Vielfalt entdecken – Lebensgeschichten von LSBTIQ“* bietet bei einer einzigartigen Tandemführung Einblicke in authentische Lebenserfahrungen von LSBTIQ* Menschen aus Baden-Württemberg.
Was macht diese Veranstaltung so besonders? Bei der Tandemführung führen Elka Edelkott von just human und Thomas Ulmer, ein von just human Portraitierter und VelsPolSÜD-Vorstandsmitglied, gemeinsam durch die Ausstellung. Diese Konstellation ermöglicht es, Erfahrungen von LSBTIQ* Menschen und ihren Lebensalltag in der Gesellschaft sowie speziell in der Polizei aus erster Hand zu erfahren. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich – komm einfach vorbei und lass dich inspirieren.
Das Projekt "Vielfalt entdecken" – mehr als nur eine Ausstellung
Das Projekt „Vielfalt entdecken – Lebensgeschichten von LSBTIQ“* ist Teil einer größeren Initiative in Baden-Württemberg, die sich der Sichtbarmachung queerer Lebensrealitäten widmet. Finanziert durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration aus Landesmitteln, die der Landtag von Baden-Württemberg beschlossen hat, und zusätzlich gefördert von Catalent, zeigt das Projekt auf eindrucksvolle Weise die Vielfalt queerer Lebenswege im Südwesten.
Baden-Württemberg nimmt bei der wissenschaftlichen Aufarbeitung der Schicksale von LSBTIQ Menschen* eine Vorreiterrolle ein. Das Land hat bereits umfangreiche Forschungsprojekte zur Verfolgungsgeschichte und zu den Lebenswelten von LSBTIQ* Menschen im 20. Jahrhundert unterstützt. Diese Bemühungen tragen dazu bei, bisher verborgene Lebenswelten zu dokumentieren und ein Zeichen der Anerkennung zu setzen für erlittenes Unrecht, aber auch für gelebte Vielfalt.
Die Gespräche an unseren Infoständen sind oft sehr persönlich und bereichernd. Du wirst erleben, wie wertvoll es ist, wenn Menschen ihre Geschichten teilen, Fragen stellen oder einfach nur erfahren, dass es Organisationen wie VelsPolSÜD gibt. Gleichzeitig lernst du andere engagierte Menschen kennen und baust wertvolle Netzwerke auf, die weit über den CSD hinausreichen.

Elka Edelkott: Menschenrechtsaktivistin und Vereinsgründerin
Elka Edelkott bringt eine beeindruckende Expertise in diese Tandemführung ein. Als Gründerin und Vorstandsvorsitzende von just human e.V. aus Stuttgart setzt sie sich seit Jahren für die Rechte marginalisierter Gruppen ein. Der 2018 gegründete Verein just human hat sich der Unterstützung von Menschen verschrieben, deren Menschenrechte verletzt werden, insbesondere Geflüchtete aus dem LSBTIQ* Bereich.
Just human arbeitet international und betreibt unter anderem Schutzräume in Griechenland für besonders vulnerable LSBTIQ* Geflüchtete. Elka Edelkott ist nicht nur Systemische Beraterin und PR-Fachfrau, sondern auch aktiv in der LSBTIQ Community* engagiert. Ihre Arbeit zeigt auf beeindruckende Weise, wie sich persönliches Engagement und professionelle Kompetenz verbinden lassen, um gesellschaftlichen Wandel zu bewirken.
Der Verein just human hat in den letzten Jahren erhebliche Aufmerksamkeit für seine innovative Hilfsarbeit erhalten. Von der Unterstützung einzelner Geflüchteter bis hin zum Aufbau nachhaltiger Strukturen in verschiedenen Ländern zeigt die Organisation, dass Menschlichkeit keine Grenzen kennt. Elka Edelkotts Erfahrungen aus dieser Arbeit fließen in ihre Perspektive auf LSBTIQ* Lebensgeschichten ein und bereichern die Tandemführung um internationale und intersektionale Aspekte.
Thomas Ulmer: VelsPolSÜD-Vorstand mit authentischer Perspektive
Thomas Ulmer repräsentiert als Vorstandsmitglied von VelsPolSÜD für Baden-Württemberg die wichtige Perspektive von LSBTIQ* Menschen in den Sicherheitsbehörden. Seine Beteiligung an der Tandemführung unterstreicht VelsPolSÜDs Mission, Brücken zwischen der LSBTIQ* Community und Polizei, Justiz sowie Zoll zu bauen.
Als einer der von just human Portraitierten teilt Thomas Ulmer seine persönlichen Erfahrungen als LSBTIQ* Person im Polizeidienst. Diese authentische Innenperspektive ist besonders wertvoll, da sie zeigt, wie sich gesellschaftliche Veränderungen ganz konkret im beruflichen Alltag von Sicherheitsbehörden niederschlagen. Seine Geschichte steht exemplarisch für viele LSBTIQ* Kolleg*innen, die täglich daran arbeiten, ihre Arbeitsplätze inklusiver und respektvoller zu gestalten.
Die Teilnahme von Thomas Ulmer an diesem Projekt zeigt auch die strategische Bedeutung solcher Initiativen für VelsPolSÜD. Durch die Sichtbarmachung positiver Rollenvorbilder können mehr LSBTIQ Menschen* ermutigt werden, sich für eine Laufbahn in den Sicherheitsbehörden zu entscheiden oder sich innerhalb ihrer bestehenden Positionen zu outen und für Veränderungen einzusetzen.
Was erwartet dich bei der Tandemführung?
Die Tandemführung am 5. Juni verspricht eine einzigartige Mischung aus persönlichen Geschichten, historischem Kontext und gegenwärtigem Engagement. Elka Edelkott und Thomas Ulmer werden gemeinsam durch die Ausstellung führen und dabei ihre unterschiedlichen Perspektiven auf LSBTIQ* Leben in Baden-Württemberg einbringen.
Was macht queeres Leben besonders? Diese zentrale Frage wird aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. Während Elka Edelkott ihre internationalen Erfahrungen und ihre Arbeit mit besonders vulnerablen LSBTIQ* Menschen einbringt, kann Thomas Ulmer aus seiner beruflichen Erfahrung in den Sicherheitsbehörden berichten. Gibt es eher Gemeinsamkeiten oder Unterschiede? Diese Frage wird durch den Dialog zwischen den beiden Führenden und mit den Teilnehmenden gemeinsam erkundet.
Die Tandemführung ermöglicht ein ungezwungeneres Hören und Schauen und gibt ausreichend Raum zum Nachfragen. Anders als bei traditionellen Museumsführungen steht hier der persönliche Austausch im Vordergrund. Teilnehmende können ihre eigenen Fragen stellen, eigene Erfahrungen einbringen und von den Geschichten anderer lernen.
Besonders wertvoll ist die Möglichkeit, direkten Kontakt zu Menschen zu bekommen, die aktiv für LSBTIQ* Rechte arbeiten. Sowohl just human als auch VelsPolSÜD sind Organisationen, die konkrete Unterstützung und Engagement bieten. Die Tandemführung kann damit auch ein Einstieg in eigenes gesellschaftliches Engagement sein.
Historischer Kontext: LSBTIQ* Geschichte in Baden-Württemberg
Die Lebensgeschichten von LSBTIQ Menschen* in Baden-Württemberg sind geprägt von jahrhundertelanger Verfolgung, aber auch von Widerstand, Selbstbehauptung und gesellschaftlichem Wandel. Das Land hat in den letzten Jahren erhebliche Anstrengungen unternommen, diese bisher oft verborgenen Geschichten sichtbar zu machen und aufzuarbeiten.
Forschungsprojekte der Universität Stuttgart haben erstmals systematisch die subkulturellen Lebensweisen und Verfolgungsschicksale homosexueller Menschen im Baden-Württemberg des 20. Jahrhunderts untersucht. Diese Arbeiten zeigen auf, dass die Verfolgung nach § 175 des deutschen Strafgesetzbuchs nicht mit dem Ende des NS-Regimes endete, sondern auch im Nachkriegsdeutschland bis 1969 weitergeführt wurde.
Gleichzeitig entstanden aber auch Räume der Selbstorganisation und des Widerstands. In Städten wie Stuttgart, Karlsruhe und Mannheim bildeten sich bereits früh queere Subkulturen, die trotz gesellschaftlicher Repression Orte der Begegnung und Solidarität schufen. Diese Geschichten des Muts und der Selbstbehauptung sind ebenso wichtig wie die Dokumentation erlittenen Unrechts.
Das Projekt „Vielfalt entdecken“ knüpft an diese historische Aufarbeitung an und führt sie in die Gegenwart fort. Es zeigt, wie sich LSBTIQ Leben heute* gestaltet und welche Herausforderungen und Chancen noch bestehen. Baden-Württemberg positioniert sich damit als Vorreiter bei der umfassenden Anerkennung und Würdigung queerer Lebenswelten.
Gesellschaftliche Relevanz und aktuelle Entwicklungen
Die Tandemführung im Haus der Geschichte findet zu einem wichtigen Zeitpunkt statt. Während LSBTIQ Rechte* in Deutschland in den letzten Jahrzehnten erheblich gestärkt wurden, zeigen aktuelle Entwicklungen auch neue Herausforderungen auf. Queerfeindliche Hasskriminalität nimmt zu, und politische Instrumentalisierung von LSBTIQ* Themen bedroht errungene Fortschritte.
Umso wichtiger ist es, positive Geschichten und Rollenvorbilder sichtbar zu machen. Die Kombination aus Elka Edelkotts internationaler Menschenrechtsarbeit und Thomas Ulmers Engagement in den Sicherheitsbehörden zeigt auf beeindruckende Weise, wie vielfältig und wirksam LSBTIQ* Engagement sein kann.
Das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg hat mit der Finanzierung solcher Projekte ein wichtiges Zeichen gesetzt. Es zeigt, dass gesellschaftliche Vielfalt nicht nur toleriert, sondern als Bereicherung und Stärke verstanden wird. Diese politische Unterstützung ist entscheidend für nachhaltige gesellschaftliche Veränderungen.
Gleichzeitig demonstriert die Förderung durch Catalent, dass auch Unternehmen Verantwortung für eine inklusive Gesellschaft übernehmen. Diese Public-Private-Partnership bei der Förderung von LSBTIQ* Projekten kann als Modell für andere Regionen und Branchen dienen.
Ein Abend, der nachhaltig wirkt
Die Tandemführung „Vielfalt entdecken“ am 5. Juni 2025 verspricht mehr zu sein als nur eine Museumsveranstaltung. Sie bietet die seltene Gelegenheit, authentische Geschichten zu hören, persönliche Begegnungen zu erleben und sich über gesellschaftliches Engagement zu informieren.
Für LSBTIQ Menschen* kann die Veranstaltung Inspiration und Ermutigung bieten, die eigenen Geschichten zu teilen und sich für die Community zu engagieren. Für Allies und Interessierte eröffnet sie Einblicke in Lebenswelten, die oft unsichtbar bleiben, und zeigt konkrete Möglichkeiten zur Unterstützung auf.
Für Angehörige der Sicherheitsbehörden ist die Teilnahme von Thomas Ulmer besonders wertvoll, da sie zeigt, wie berufliche Exzellenz und authentische LSBTIQ Identität* sich nicht nur vereinbaren lassen, sondern sich gegenseitig bereichern können.
Sei dabei am 5. Juni 2025 um 18:00 Uhr im Haus der Geschichte Stuttgart und erlebe, wie Vielfalt entdeckt und Geschichten lebendig werden. Deine Teilnahme trägt dazu bei, dass LSBTIQ* Lebensrealitäten sichtbarer werden und gesellschaftliche Akzeptanz weiter wächst.
Veranstaltungsdetails:
- Datum: 5. Juni 2025, 18:00 Uhr
- Ort: Haus der Geschichte Baden-Württemberg, Konrad-Adenauer-Straße 16, Stuttgart
- Eintritt: Frei
- Anmeldung: Nicht erforderlich
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